Demoaufruf 25.11.2024 um 16Uhr
Noch vor wenigen Jahren wurde jeden 3. Tag eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner ermordet, mittlerweile stirbt jeden 2. Tag eine weitere Frau. Im laufenden Jahr 2024 sind in Berlin 28 Frauen von Männern getötet worden. Frauen und Mädchen sind in diesem Land nicht ausreichend geschützt!
Ob in ihrem Zuhause, an ihrem Arbeitsplatz, in der Schule, auf der Straße oder im Sportverein – nirgends können sich Frauen und Mädchen wirklich sicher fühlen. Von anzüglichen Bemerkungen, körperlichen Übergriffen bis hin zu Femiziden – Frauen und Mädchen sind täglich mit den unterschiedlichsten Formen von Gewalt und Diskriminierung konfrontiert, allein weil sie Frauen sind.
Seit Jahren nimmt geschlechtsspezifische Gewalt zu. Doch es passiert viel zu wenig.
Wir sind fassungslos und wütend! Selbst im Angesicht von 28 Femiziden in Berlin, allein in diesem Jahr, warten wir weiter auf die im Koalitionsvertrag zwischen CDU Berlin und SPD Berlin versprochene „konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention“. Über die letzten Jahre wurde ein Landesaktionsplan zur Umsetzung der Istanbul-Konvention von vielen Expert*innen erarbeitet. Der Plan enthält mehr 130 Maßnahmen, die Prävention, Schutz und Wege aus der Gewalt anbieten sollen. Doch die Umsetzung lässt weiter auf sich warten.
Ziel der gemeinsamen Demo am 25.11.2024 in Berlin ist die Umsetzung des Landesaktionsplans zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Jetzt und nicht später, konsequent und umfassend und nicht mit Kleinstprojekten.
Unser gemeinsames Ziel und Zweck unserer Arbeit ist ein Leben ohne Gewalt für alle von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffenen FLINTA.
Wir sind uns bewusst, dass es innerhalb der Berliner Infrastruktur viele Auseinandersetzungen gibt. Trotzdem möchten wir am 25.11.2024 vereint für eine gemeinsame Sache eintreten: Strukturen in Berlin schaffen, die geschlechtsspezifische Gewalt wirksam bekämpfen und Betroffene unterstützen. Aus diesem Anlass bitten wir euch, diesem Thema an diesem Tag auch alle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und andere Themen, auch jene, die uns vielleicht manchmal spalten, für den Moment beiseitezuschieben. Daher möchten wir euch bitten, Parteiflaggen und Nationalfahnen zuhause zu lassen, Werbung in eigener Sache zugunsten der gemeinsamen Sache bleiben zu lassen und alle Aufmerksamkeit auf die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt zu legen. Wir hoffen sehr, dass es uns gelingt, eine gemeinsame, eine große Demonstration auf die Beine zu stellen, die uns verbindet und nicht spaltet.
*Das Bündnis grenzt sich explizit von Akteur*innen ab, die die Demonstration oder das Thema nutzen wollen, um ihre eigene rassistische Agenda anzubringen. Wir verbitten uns, die betroffenen Frauen auch noch in diesem Sinne zu „benutzen“, auch das ist Gewalt und hat auf der Demo nichts zu suchen.
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