Am 22. September 2023 war Vernissage der Ausstellung auf der Zitadelle „Das Herz des Orients gewinnen!“, an der kurdische Frauen im Rahmen von interaktiven Workshops im HÎNBÛN mitgewirkt haben.
In Berlin leben über 100.000 Kurdinnen und Kurden, teilweise in der dritten und vierten Generation, darunter ehemalige Arbeitsmigrant*innen, politisch oder ethnisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge. Über ihre Herkunft und ihre Kultur ist oft wenig bekannt. Die Ausstellung: „Das Herz des Orients gewinnen! Armenier, Eziden und Kurden bei Karl May und wie sie sich selbst sehen“ stellt den historischen und vorurteilsbelasteten Vorstellungen von Karl May die Sicht der hier beschriebenen Ethnien und Religionsgemeinschaften gegenüber und beantwortet u.a. folgende Fragen:
WAS IST „KURDISCH“?
Wie leben und lebten Kurd*innen in Kurdistan wirklich?
Und welche bedeutsamen sozialen, politischen und kulturellen Ebenen und welche Veränderungen haben sie hervorgebracht, seit Karl May sie in seinen Büchern wie zB. „Durchs Wilde Kurdistan“ illustriert hat?
In interaktiven Workshops von kurdischen Frauen im HÎNBÛN sind ein kurdischer Lebensbaum und spannende Frauenporträts entstanden.
Nelkenapfel für Freundschaft, Frieden und Aufrichtigkeit
Ein weiteres Ausstellungsstück, der Nelkenapfel (Sêva Mêxekrêj), symbolisiert mit seinem angenehmen Geruch und seinem schönen Aussehen in Kurdistan Liebe, Freundschaft, Frieden und Aufrichtigkeit. Auf Initiative des kurdischen Künstlers Seywan Saedian wird seit 2010 in der Autonomen Region Kurdistan am 14. Februar der „Nationale Tag des Nelkenapfels“ begangen, ein Gedenktag für die Opfer des Genozids der Anfal-Kampagne und des Halabdscha-Massakers. Der Apfel erinnert an den Geruch des Giftgases, das auf die Menschen abgeworfen wurde. Die Nelken stehen hingegen für das Leben und die Lebendigkeit. Der Nelkenapfel mahnt die Menschen also dazu, das Erlebte nicht zu vergessen und für eine friedliche Zukunft einzustehen.
Kurdischer Lebensbaum als Symbol für Wachstum, Fruchtbarkeit und Heilung
Viele Mythen ranken sich um den „Baum der Unsterblichkeit“. Für die kurdische Frauengruppe, die diesen Lebensbaum im Rahmen eines Bildungsprogramms im HÎNBÛN gestaltet hat, ist der Baum ein Symbol der Hoffnung und der Kraft sich für Frieden, Freiheit und ein Ende von Gewalt und Unterdrückung einzusetzen.
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