Am 25.11.2021 war HÎNBÛN vor dem Roten Rathaus demonstrieren – für Gleichstellung und Gewaltschutz in Berlin. Gemeinsam mit den im Berliner Frauen*netzwerk (bfn) zusammengeschlossenen Organisationen und den Gleichstellungsbeauftragten des Landes Berlin wurde eine gesicherte Finanzierung der Frauen*infrastruktur gefordert. Ziel war es die neue Regierung auf die prekäre Situation der Strukturen, die Frauen* unterstützen, aufmerksam zu machen.
Obwohl die Arbeit der Frauen*Organisationen, Anti-Gewalt-Projekte und der feministischen Zentren essenziell für das Funktionieren der Gesellschaft ist, sind diese weiterhin von massiven finanziellen Kürzungen bedroht. Dieser Zustand kann nur durch eine dauerhaft gesicherte Finanzierung beendet werden. Das betrifft sowohl Anti-Gewalt-Projekte, die von Gewalt betroffene Frauen* beraten und begleiten, als auch Frauen*Organisationen in der Zivilgesellschaft, die präventiv gegen Gewalt arbeiten.
Das Bundeskriminalamt erstellt in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium des Innern (BMI) seit 2015 jedes Jahr eine Kriminalstatistische Auswertung zu Gewalt in Partnerschaften in Deutschland.
Die Auswertung ergab, dass Partnerschaftsgewalt in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 4,9% zugenommen hat. 80,5% der 148.031 Opfer sind weiblich. Das bedeutet: Die Fälle von Partnerschaftsgewalt gegen Frauen* sind 2020 um 3,7% angestiegen. Ein gravierender Grund für diesen Anstieg ist die Corona-Pandemie. Laut der Frauen*rechtsorganisation Terre des Femmes lässt sich die höhere Zahl der Betroffenen auf mehrere korrelierende Faktoren zurückführen. „Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie bedeuten für Betroffene von häuslicher Gewalt, mit einem gewalttätigen Partner eingesperrt zu sein. Gewohnte Zufluchtsorte waren in vielen Fällen keine Option mehr. Stressfaktoren wie finanzielle Sorgen, Quarantäne und Kurzarbeit können ein Gewaltpotential auslösen oder steigern.“
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